Traditionssegler "SANTA BARBARA ANNA" zu Besuch

Der traditionell getakelte Dreimast-Bramsegelschoner "SANTA BARBARA ANNA" segelt von Mai bis September in küstennahen Ostsee-Gewässern. Nun stellte sich der gemeinnützige Verein „Bramschot e.V.“, der den Traditionssegler betreibt, jedoch einer besonderen Herausforderung: zukünftig sollen bei Ausfahrten im Rahmen von Großveranstaltungen wie der Rostocker Hanse Sail bis zu 80 Personen an Bord Platz finden, Crewmitglieder inbegriffen. Allerdings bedarf es dafür einer gesonderten Zertifizierung durch die Dienststelle Schiffssicherheit. Was der Verein dafür tun muss? In einem Trainingsszenario unter Beweis stellen, dass die Crewmitglieder auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren – und dementsprechend in der Lage sind, das Schiff zügig und routiniert zu evakuieren. Die Krux dabei: das Zeitfenster für die Rettungsaktion beläuft sich auf gerade mal 30 Minuten…

In Vorbereitung auf den Prüfungstag galt es zuerst einmal, benötigte Rettungsmittel aufzustocken – aber auch, das Evakuierungsszenario probeweise schon einmal zu durchlaufen. Dafür bezog die "SANTA BARBARA ANNA" schon in der letzten Woche einen Liegeplatz direkt vor unserer Tür im Rostocker Fracht- und Fischereihafen. Unter Anleitung unserer kompetenten Ausbilder und Ausbilderinnen aus dem Bereich S.T.A.R. Maritime trainierte die Besatzung, deren Mitglieder überwiegend Ehrenamtliche sind, für den Notfall.

Am vergangenen Mittwoch wurde es jedoch ernst: Unter den wachsamen und geschulten Blicken der eigens aus Hamburg angereisten Vertreterinnen der Dienststelle Schiffssicherheit stellten sich die Besatzungsmitglieder ihrer Aufgabe. Um die Übung so realitätsnah wie möglich zu machen, wurden im Vorfeld 65 Studenten und Kursteilnehmer des AFZ Rostock akquiriert, die nun an Deck der "SANTA BARBARA ANNA" Platz nahmen. Die 15 Crewmitglieder, gut erkennbar an gelben Mützen und dunkelblauen T-Shirts, durften nun ihr erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen. In einem vorgegebenen Notfallszenario, das eine Evakuierung des Schiffs voraussetzt, galt es nun, die Passagiere zu mustern, namentlich zu erfassen, Suchteams nach Verletzten zu aktivieren und gegebenenfalls die Brandbekämpfung einzuleiten. Außerdem wurde die Rettungsinsel zu Wasser gebracht und die sich an Bord befindenden Menschen sicher auf die entsprechende Insel geleitet. Um anschließend das Signal geben zu können, dass das Schiff erfolgreich evakuiert werden konnte.

Trotz des knappen Zeitfensters meisterte die Besatzung die Mammutaufgabe mit Bravour und erhielt nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung die ersehnte Zertifizierung. An dieser Stelle möchten wir den Beteiligten gratulieren und freuen uns schon aufs kommende Jahr: Denn schon beim ersten Probedurchlauf stellte die Crew fest, dass sie das Szenario gern in regelmäßigen Abständen trainieren möchten, damit im tatsächlichen Notfall wirklich jeder Griff sitzt. Schließlich geht die Sicherheit vor.

Bis dahin wünschen wir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

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